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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 74

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
74 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. 3. Großartige Wirkungen haben die modernen Verkehrsmittel auf dem Gebiet des Kriegswesens nach sich gezogen. Die Mobilisierung und Aufstellung der Heeresmassen, die Beschaffung von Proviant und Munition, der Nachschub von Mannschaften, all das vollzieht sich wesentlich rascher und leichter als in früheren Zeiten. Im Seekrieg vollends hat die Verwendung des Dampf- fchiffs die größten Veränderungen hervorgerufen. 4. Eisenbahnen und Telegraphen find für den Staat ein Macht- mittel ersten Rangs, in werdenden Staaten zur Befestigung des Staatsver- bands, in fertigen zur Vermehrung des Einflusses der Regierung. Ganz besonders begünstigen sie die staatliche Zusammenfassung der Nationen. Der italienische und deutsche Einheitsgedanke ist namentlich auch durch die Schienenstränge der Eisenbahn aus dem Reich gestaltlosen Wünschens und Sehnens zur tatkräftigen Verwirklichung gediehen. 5. Die Wirkungen der modernen Verkehrsmittel erstrecken sich auch über die politische Grenze hinaus. Sie bringen Staaten, Völker und Rassen ein- ander näher, wie sie auch zur Ausgleichung der Klassen- und Standes- unterschiede wesentlich beitragen. So sind sie wichtige Werkzeuge im Dienst des Weltfriedens. 6. Sie begünstigen ganz besonders die Entstehung und das Wachs- tum von Siedlungen. So ist z. B. die Stadt Oberhausen, von der vor hundert Iahren noch keine Spur vorhanden war und die jetzt 89 000 Einwohner zählt, an einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt' der rheinisch-westfälischen Verkehrsgebiete ent- standen. Dortmund, im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts ein Ort von 5000 Einwohnern, ist zu einer Stadt von 210 000 Einwohnern angewachsen. 7. Eine andere sehr bedeutsame Folge der modernen Verkehrsmittel ist die außerordentliche Erweiterung des geistigen Gesichtskreises der Mensch- heit und die fast unermeßliche Bereicherung durch neue Anschauungen und Wahr- nehmungen. Auch die Aufklärung zahlreicher Irrtümer, die Überwindung mannig- facher Vorurteile dankt ihnen die Menschheit. Die Schiffahrt hat sich fast allen Wissenszweigen unmittelbar oder mittelbar dienstbar erwiesen. Die Anlage tele graphischer Linien trug zur Aufhellung unbekannter Länder und zur Erforschung von Meerestiefen bei; der telegraphische Dienstbetrieb überhaupt stellt sich für zahlreiche Fragen der Physik und Chemie als ein großes Versuchsgebiet dar. Durch den Bahnbau haben sich sämtliche Jngenieurwisseuschaften in ganz hervorragender Weise vervollkommnet. Diesen günstigen Wirkungen der modernen Verkehrsmittel stehen freilich auch unerwünschte Folgen gegenüber: das Verschwinden alter Sitten und Ge- bräuche, die starke Entvölkerung des platten Landes, das rasche Anwachsen der Großstädte und im Zusammenhang damit manch traurige Erscheinung des Groß- stadtlebens, ebenso die Ausbildung des Großkapitalismus. Immerhin drängt der Wettstreit der Völker in allen Gebieten nach möglichster Vervollkommnung der Verkehrsmittel, und kein Staat, der seine politische, ivirt- schaftliche und kulturelle Stellung behaupten will, darf hierin zurückbleiben.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 392

1906 - München : Oldenbourg
392 72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt. Vor der Gründung Münchens und Landshuts scheint sich der Verkehr der Isar in recht bescheidenen Grenzen gehalten zu haben. Damals bildete schon seiner Lage nach Kloster Schäftlarn, dessen Stiftung bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts zurückreicht und das einen Wasserzoll erhob, zugleich mit dem Übergang bei Föhring eine der wichtigsten Stellen am Flusse. Auch bei Pullach wird 1040 eine An lande samt Steg urkundlich erwähnt. Bereits in der zweiten Hälfte des 13. und zu Anfang des 14. Jahrhunderts sprechen urkundliche Andeutungen für eine lebhafte Entwickelung des Jfarverkehrs. Auf der unteren Isar wäre der Weg über München und Föhring nach Freising, Landshut, Dingolfing und Landau bis zur Donau gegangen. Als Märkte von größerer Bedeutung werden diejenigen von Landau und Dingolfing genannt. Eine wichtige Einfuhrware bildete u. a. „Obst aus der Isar aus Tirol in großen Flößen bis nach Landshut kommend". Ferner bezogen schon damals die im Jsargebiete gelegenen Klöster und auch Ettal Weine ans dem Etschland auf Flößeu. Jene Weinsuhren haben jedoch zweifellos als vereinzelte Erscheinungen gegenüber den umfangreichen Holzfrachten zu gelten, welche das Emporwachsen der Gründung Heinrichs des Löwen und anderer Jsarstädte hervorrief. Schon die erste, wahrscheinlich bis an das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgehende Sammlung magistratischer Verordnungen für München enthält eine Reihe von Vorschriften über die Flößerei. Kaiser Ludwig der Bayer aber suchte den Handel seiner im Verhältnis zu Augsburg und Regeusburg so jugendlichen und auch geographisch weniger günstig gelegenen Residenz nicht nur durch die „Freyung" des dortigen Marktes (1315) und die Verleihung des Monopols der Salzniederlage (1332) kräftig zu heben, er wollte mich den Verkehr auf der Isar und den anderen ihm zugehörigen oberdeutschen Flüssen durch Verzicht auf das sogenannte Grundruhr- oder Strandrecht erleichtern. Nach demselben konnten sich bekanntlich der Landesherr sowie die umwohnenden Leute, die das Eigentumsrecht von beiden Ufern her bis in die Milte des Wassers beanspruchten, die aus Schiffen und Flößen verunglückten Waren als »res nullius« (herrenlose Sache) zueignen. Ludwig entsagte diesem „widerrechtlichen Bereicherungsmittel" im Februar 1316 zu Ingolstadt. Ferner bewilligte der Kaiser — wahrscheinlich um die Warenbewegung, welche aus Italien ihren Weg durch Bayern nach Nürnberg nahm, znm Teil über München zu lenken — den Nürnberg ern zollfreien Handel zu Wasser und zu Land nach München und seinen Münchenern dasselbe Vorrecht beim Handel nach Nürnberg. Dem gleichen Bestreben mochte es entsprechen, wenn Kaiser Ludwig 1340 drei Venezianer Kaufleuten gestattete 200 Ballen Waren durch -seine Länder zollfrei nach Brügge zu führen. In der Tat bezeugen anch Urkunden mehrfach „München als Station der Venezianer auf dem Wege von oder nach Flandern". Der Magistrat der Stadt war seinerseits für die Instandhaltung eines brauchbaren Fahrweges auf der Jfar von Tölz abwärts besorgt und scheute keine Ausgaben

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 465

1906 - München : Oldenbourg
93. Ludwig I. von Bayern als Erzieher seines Volkes. 465 1768 bestehenden Verein eine neue landwirtschaftliche Gesellschaft zu gründen. Prämien wurden von ihm ausgesetzt um intensivere Wirtschaftsmethoden anzuregen, Ausstellungen landwirtschaftlicher Geräte und Erzeugnisse veranstaltet, landwirtschaftliche Schulen errichtet. Ich muß mich ans diese dürftigen Fingerzeige beschränken, kann nur im allgemeinen daraus hinweisen, daß er auch auf diesem Gebiete der Volkserziehung das Goethesche Wort wahrhaft und aufs schönste erfüllte: „Du im Leben nichts verschiebe, Sei dein Leben Tat um Tat!" Trotz des Gleichgewichts und der harmonischen Entwicklung seiner geistigen Kräfte, bei aller Energie des Charakters blieben innere Kämpfe nicht aus. Seine Künstlerseele empörte sich nicht selten gegen die Forderungen seines Verstandes. Während er als Kronprinz Baaders Erfindung einer Eisenbahn die wärmste Teilnahme zuwandte und 1819 auf eigene Kosten im Nymphen-bnrger Hofgarten das Modell einer solchen herstellen ließ, war er der großartigen und dabei so vernunftgemäßen Entwicklung dieser Idee durch Beiziehung der Dampfkraft, wodurch die Erfindung erst ihre unvergleichliche Wichtigkeit gewann, durchaus nicht hold. „Ein schnelles Beförderungsmittel ist die Eisenbahn," schreibt er (8. Juni 1854) an Martin Wagner, „um von einem Ort in einen anderen versetzt zu werden, aber das Innere der Städte umgeht sie, als wenn sie nicht beständen, und vom Genuß der schönen Natur kann nicht mehr die Rede sein, .... einer eingepackten, willenlosen Ware gleich schießt durch die schönsten Naturschönheiten der Mensch, Länder lernt er keine mehr kennen." Aber eiu Geist wie der seine konnte die weltumgestaltende Bedeutung dieses neuen Beförderungsmittels nicht unterschätzen. Nur seiner persönlichen energischen Einwirkung ist es denn auch zu danken, daß 1837 der bayerische Landtag für eine Eisenbahnlinie von der südlichen bis zur nördlichen Grenze des Königreichs die nötigen Mittel und gesetzlichen Anordnungen genehmigte. Ohne die bessere Einsicht des Königs würde Bayern auf lange Zeit vom allgemeinen Handelsverkehr ausgeschlossen worden sein. Von seinen wirtschaftlichen Reformplänen seien nur hervorgehoben die vom König angeregte und durchgeführte Anlage des Kanals, der Nordsee und Schwarzes Meer in Verbindung setzte, und der leider nicht ins Werk umgesetzte Gedanke München mittels Benutzung von Amper, Ilm und Isar und ergänzender Kanalbauten in unmittelbare Verbindung mit der Donau zu bringen und dadurch gewissermaßen zu einem Hafen- und Stapelplatz zu erheben. Vor allem sei daran erinnert, daß die segensreichste Tat ans den Zeiten des Deutschen Bundestags, die Zo lleinignng der deutschen Staaten, nächst König Wilhelm von Württemberg dem weitblickenden, opferwilligen Bayernkönig zu danken ist. Auch ans die Veredlung des Gewerbes erstreckte sich Ludwigs erziehliche Tätigkeit. Daß der Aufschwung der schönen Künste günstigen Einfluß auf das Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 30

4. Für Seminare - S. 149

1912 - Breslau : Hirt
4. Jnnerasien, 149 [W8asgai8 jjtjjpjtjjflliil! 85. Die Burg des Dalai-Lama bei Lhasa. Die umfangreiche Residenz des obersten Buddhistenpriesters erhebt sich auf einem 1v0 m hohen Fels in dem anmutigen Wiesentale der „heiligen" Stadt. Malerisch gruppieren sich Mauern und Türme, Tempel und Klosterbauten um das Hauptgebäude, den „Roten" Palast mit goldenem Dache. Reiche Kostbarkeiten, aber auch unermeßliche Schätze literarischer und künstlerischer Art sollen hier aufgespeichert sein. 86. Straße in Urga. Die Stadt liegt am Sibirischen Trakt. Durch die Sibirische Bahn, die den alten Trakt weit nordöstlich umgeht, hat sie sehr an Bedeutung verloren, indes ist ihr Handel noch immer ansehnlich. 87. Urga-Wagen. ftf, £an^De.rie^rstde9e in China sind sehr schlecht angelegt und werden mangelhaft instand gehalten. Des- ' ,m° bte Lastwagen stark und plump gebaut. Die Räder können mit einfachen Mitteln unterwegs ausgebessert werden.

5. Für Seminare - S. 116

1912 - Breslau : Hirt
116 A. Allgemeine Erdkunde. — Vii. Die Menschenwelt. Handel zur Weltwirtschaft zu verknüpfen, eine geistige Verbindung der gesamten Menschheit anzubahnen. Die Mannigfaltigkeit der Erwerbsmöglichkeiten, die das Meer bietet, zieht den Menschen an die Meeresküste, daher die starke V olks v er- dichtuug in den Gestadeländern der Ozeane. Der Umgang mit dem Meere weckt Unternehmungslust, Ausdauer, Mut zu überlegtem, furchtlosem Handeln; er erweitert den geistigen Horizont, indem er den Menschen mit fremden Völkern und Verhältnissen in Berührung bringt. 6. Flüsse. Flüssen als Grenzlinien begegnen wir häusig iu der Geschichte. Heute treten sie uoch manchmal als Staatengrenzen auf, besonders da, wo sie von Sumpf- und Geröllstrichen begleitet werden und den Übergang erschweren. Die Bedentuug der Flüsse im Leben der Menschen geht am deutlichsten aus der Lage der Siedlungen und der durch diese bedingten Verteilung der Volksdichte hervor. Der Verkehrswert der Ströme, die fruchtbaren Niederuugeu in ihrer Nähe, der sichere Schutz, den ihre Juseln, Biegungen und Sümpfe boten, regten von jeher zur Au- fiedluug an. So wurden die Flüsse zu wichtigen Leitlinien in der räumlichen Aus- breitung der Kultur. Als bevorzugte Siedlungslagen treten hervor: Talweitungen (Dresden), der Zusammensluß zweier Gewässer scoblenz, Passau, St. Louis), Flußbiegungen ^Basel, Regensburg, Lyon, Toulouse, Orleans, Kasan), An- fang der Flußschiffahrt (Bamberg, Ulm, Cassel), Übergangsstellen (Köln, Magdeburg, Posen, Frankfurt a. M., Wien, Ofen-Pest). Eine besondere Wichtig- keit kommt der Stelle zu, die den Anfang der Seeschiffahrt bezeichnet. An solchen Punkten entwickelten sich Hamburg, Bremen, Stettin, London, Antwerpen, Rotterdam u. v. a. Wasser st ellen und Oasen wurden Bevölkerungsinseln in Trockengebieten. § 90. c) Einwirkungen des Menschen auf die Natur. Mit der Abhängigkeit des Menschen von der Natur sind die Beziehungen zwischen beiden nicht erschöpft. Da der Mensch fortwährend bestrebt ist, die Natur immer mehr in seinen Dienst zu zwingen, die Naturkräfte in steigendem Maße seinem Willen untertau zu machen, so hat er die natürlichen Verhältnisse stellenweise so umgestaltet, daß von dem ursprünglichen Landschaftsbilde nicht viel mehr als das Relief des Bodens geblieben ist. Er hat den Wald zurückgedrängt, unfruchtbare Strecken durch Entwässerung oder Bewässerung iu ertragreiches Land verwandelt, Flüsse in andere Bahnen geleitet, dem Meere vielfach feste Grenzen gezogen, Verkehrshindernisse durch Anlage von Straßen, Brücken, Tuuuels, Kanälen überwunden; er hat einer- seits durch Pflege, anderseits durch Ausrottuug Pflauzeu und Tieren andere Ver- breitungsgrenzen gezogen und durch seine Kulturwerke sogar die Wirkung der atmo- sphärischen Erscheinungen örtlich verändert. Die Errungenschaften der Wissenschaft und Technik haben dem Menschen eine Herrschaft über deu Raum verliehen, welche die irdischen Entfernungen stark kürzt, ja — mit Hilfe des elektrischen Fun- kens — fast aufhebt.

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 144

1888 - Berlin : Hertz
144 Hollands Blüthe. ^ besaß große Länderstrecken in Nordamerika, die schönsten Jnsetn in West« iudien, es hatte Brasilien erobert und vorlängst in Ostindien und Ceylon festen Fuß gefaßt, selbst die Goldküste Afrika's gehorchte weithin den Holländern; mit großen Kapitalien ausgerüstete Handelsgesellschaften in Amsterdam führten die Reichthümer aller dieser Länder nach Europa. Welch reger Verkehr,^ welches geistige Streben sthon dadurch nach Holland kam, ist leicht zu ermessen, und Gelehrsamkeit und jegliche Kunst blühte, wie nie zuvor, in dem mühsam dem Meere abgerungenen Ländchen. Auf der Universität Lehden wurden besonders die alten Sprachen getrieben, aber nicht minder fanden Naturwissenschaften, Mathematik, Astronomie und Physik in Holland die fruchtbarste Förderung. Der berühmte Hugo Grotius lehrte das Völkerrecht, und Holland wurde die Wiege aller Staats - und Finanzwissenschaft. Die großen Reichthümer des Landes weckten einen lebhaften Kunstsinn; Malerei, Baukunst und alle praktischen Künste, besonders auch die Gärtnerkunst, gelangten zu einer raschen Blüthe. Die holländischen Staatsmänner, halb Kaufleute, halb Diplomaten, standen in höchster Achtung, und die großen Dränier hatten ein vortreffliches Kriegsheer und eine wahre Pflanzschule für Feldherren und Seeoffiziere in's Leben gerufen. So lernte denn der junge Prinz in Holland die Erfolge kennen und bewundern, welche ein kleines Volk durch unermüdliche Thätigkeit und unter der Leitung tüchtiger Staatsmänner in jeder Beziehung erreicht hatte, und es erstarkte in ihm der Wille, auch in seinem Volk die Keime solchen ruhmvollen Gedeihens zu pflegen und aufzuziehen. Sein ganzes späteres Wirken giebt Zeugniß davon, wie sehr jene in der Fremde gesammelten Erfahrungen von ihm zum Heile seines Volkes benutzt wurdeu. Die meisten Staatseinrichtnngen, welche er nachher in seinen Ländern beförderte, waren Ergebnisse seines Umganges mit den holländischen Staatsmännern; besonders aber lernte der Prinz die Kriegsverfassung der großen Oranier kennen und entwickelte nach ihrem Beispiel das Feldherrvtalent, das später seinen Namen durch die ganze Mit- und Nachwelt trug. Nicht aber sein Geist und sein Wissen allein erstarkten bei dem Aufenthalt in Holland, auch sein Charakter und seine Willenskraft wurden in dem edeln Kampfe gegen jugendliche Leidenschaft gestählt; er lernte sich selbst beherrschen. In dem üppigen Haag war es, wo bei den Freuden nächtlicher Gelage öfter der Versuch gemacht wurde, den Jüngling zu unwürdigen Ausschweifungen zu verführen; aber sein fürstliches Ehrgefühl, gestärkt durch die Warnungen seines Erziehers, ließ ihn den Lockungen widerstehen. Er verließ, um den Versuchungen aus dem Wege zu gehen, lieber den Haag; „ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig," sagte er und begab sich in's Feldlager zum Prinzen von Oranien. Als dieser den Grund seiner plötzlichen Entfernung aus dem Haag erfuhr, klopfte er ihm beifällig auf die Schultern und sagte: „Eine solche Flncht ist Helden* müthiger, als wenn ich Breda eroberte. Vetter, ihr habt das gethan,, ihr werdet mehr thun. Wer sich selbst besiegen kann, der ist zu großen Unternehmungen fähig." Diese ehrenvolle Anerkennung des berühmten Orauiers machte einen tiefen Eindruck auf das empfängliche Herz des ehrbegierigen Jünglings, welcher nun um so mehr bemüht war, sich vor jeder Befleckung zu bewahren und die Prophezeiung des großen Fürsten zu erfüllen.

7. Das Badnerland - S. 8

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 8 — 3. Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Schlierbach, Ziegel- hausen, Neckargemünd, Dilsberg, Neckarsteiuach, (Schwalbennest) Hirschhorn, Eberbach, Neckarelz, (Hornberg) Hochhausen. Burg Hornberg. Ii. Frage: Warum sind im Neckar- tal so viele Burgen? Hier fanden die Ritter in einem verkehrsreichen Tale steile Felsen und Steine genug, um ihre Burgen fest und sicher erbauen zu können. Auch konn- ten sie diese besser verteidigen, da sie gewöhnlich nur an einer Seite (Gebirge) zugäng- lich waren. In Friedens- zeiten gingen die Ritter in dem nahen Odenwald auf die Jagd. In der späteren Zeit benützten sie die günstige Lage der Burgen, um die den Neckar hinauf und hiuuuter fahrenden Kaufleute zu über- fallen und zu plündern. Viederholungssragen. Welches Tal haben wir im Geiste bereist? Zeige nochmals das Tal auf der Landkarte! Welche Gebirge durchfließt der Neckar? Wie nennt man eine Fahrt gegen den Strom? Wie nennt man die Fahrt zur Mündung? Wie nennt man einen Schiffszug? Woran windet sich der Dampfer fort? Welche Waren werden stromaufwärts befördert? Welche Waren werden stromabwärts befördert? Warum können die Waren auf dem Wasser billiger befördert werden, als mit der Bahn? Nenne nochmals die wichtigsten Orte, die wir auf unserer Reise sahen !

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 176

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
176 wir kennen gelernt? 5. Welche ist die bedeutendste? 6. Was kannst du im Einzelnen über diese 3 Grupen bemerken? 7. Was ist von dem franzö- stichen Tieflande zu wiederholen? 8. Zu welchen Stromgebieten gehören Frankreichs Gewässer? 9. Welche französischen Ströme gehören ausschließ- lich Frankreich an? 10. Welcher ist nur ein Grenzstrom? 11. Wie heißen dessen Zuflüsse aus Frankreich? 12. Welcher neue Strom gehört mit seinem Mittel- und Unterlauf Frankreich an? 13. Welche Zuflüsse nimmt er daselbst auf? 14. Welchen Ertrag gewährt in Frankreich die Landwirthschaft? 15. In welchen Gegenden gedeihen Südfrüchte? 16. Welche Provinzen haben guten und einträglichen Weinbau? 17. Wozu wird der geringere Wein benutzt? 18. Wie ist die Viehzucht in Frankreich im Ver- gleich mit der englischen? 19. Welches sind die vorzüglichsten Produkte des Mineralreichs? 20. Welche Artikel der französischen Industrie gelten als die geschmackvollsten und besten? 21. In welchen Provinzen und Städten findet die regste Gewerbthätigkeit statt? 22. Welches sind die Grundzüge des französischen Charakters? 23. Wie steht es mit der Volks- bildung? 24. Welche Staatsform besteht gegenwärtig in Frankreich? 25. In wie viel Departements zerfällt Frankreich? 26. Welche 19 Pro- vinzen haben wir kennen gelernt? 27. Welche Provinzen liegen am Golf von Lyon, am biscayschen Meerbusen und am Canal? 28. Welche Pro- vinzen grenzen an Deutschland? 29. Welche an die Schweiz und Italien (Sardinien)? 30. Welche schließen die erste Provinz ein? 31. Welches ist die westlichste, welches die nördlichste, welches die östlichste, welches die südlichste Provinz? 32. Welche Provinz wird ganz vom Meere umgeben? 33. Was ist von der Insel Corsika zu bemerken? 34. Welche Straße liegt südlich von Corsika. 35. Welche französische Stadt liegt Corsika am nächsten? 36. Welches sind die 5 bedeutendsten Seehandelsplätze Frank- reichs? 37. Welchen Prrvinzen gehören sie an? 38. Welches ist die nördlichste Seestadt Frankreichs? 39. In welcher Provinz liegt dieselbe? 40. Welche Städte liegen an den Ufern der Loire, der Seine, der Rhone und der Garonne? 41. Welchen Provinzen gehören Bayonne, Epernay, Mühlhausen und St. Malo an? 42. Unter welchen Graden der Länge und Breite liegt Paris? 43. Wie viel Grade weicht demnach der Meridian der Pariser Sternwarte von dem von Ferro ab? 44. Wie kann man von Lyon nach Straßburg aus der nächsten Wasserstraße gelangen? 45. Welche großen Handelsstädte verbindet der Canal von Languedoc? 46. Welche französische Stadt liegt unter dem 200 Ö. L., 51° N. B. ? 47. Welche Stadt liegt zwischen Montpellier und Avignon? 48. Welche zwischen Marseille und Avignon? 49. Welche Stadt liegt zwischen Dünkirchen und Boulogne? 50. Welche zwischen Havre und Paris? 51. Kann man zu Wasser von Nantes nach Straßburg gelangen? 52. Welchen Lauf muß das Schiff wählen? 53. Wo liegt Chalons für Marne und Chalons für Saone? 54. Welcher Alpenpaß verbindet Avignon mit Turin? 55. Welchen Fluß muß man passiren, wenn man von Metz nach Verdüu, welchen, wenn man von Verdün nach Chalons für Marne reist? 56. Welches sind die an Frankreich grenzenden Staaten? 57. Welche Grenzlinie ist die längste, die spanische, sardinische, schweizerische, deutsche oder belgische? 58. Ist der französische Küstenstrich am Mittelmeer, oder am atlantischen Ocean der

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 75

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
75 leistet wurde, gestellt werden. Die Glasfabrikate von Böhmen, das Por- zellan von Meißen, Berlin und Wien, die Nürnberger Spielwaaren und die Säbelklingen von Solingen find Handelsartikel, welche weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und gesucht sind. Land- und S e e h a n d e l sind von großer Bedeutung. Nach Eng- land und Frankreich haben deutsche Städte die größte Handelsflotte aus dem Meere. Seehandel treiben vorzugsweise Bremen, Hamburg, Emden und Altona an der Nordsee; Kiel, Lübeck, Stralsund, Wismar, Nostock, Stettin, Kolberg, Danzig, Königsberg und Memel an der Ostsee; Triest am adriati- schen Meere. Ueber 6000 deutsche Seeschiffe befahren den weiten Ocean nach allen Richtungen, beladen mit den verschiedensten deutschen Manufaktu- ren oder fremden Einfuhrartikeln, welche dem Deutschen unentbehrlich ge- worden sind. Von den Binnenstädten, welche ansehnlichen Handel treiben, sind besonders zu erwähnen: Frankfurt am Main, Mainz, Cöln, Elberfeld im Stromgebiete des Rheins; Braunschweig und Cassel im Wesergcbiete; Prag, Chemnitz, Leipzig, Naumburg, Magdeburg, Berlin im Gebiete der Elbe; Breslau und Frankfurt in dem der Oder; Ulm, Augsburg, Regens- burg, Wien, Brünn und Laybach im Gebiete der Donau; Bozen an der Etsch. Ter Handel im Innern ist jetzt durch eine Masse von Eisenbahnen (3370 Meilen), Kunststraßen, Dampfboten, Canälen, Assekuranz-Gesellschaf- ten, Messen, Banken, Telegraphen (in Deutschland und Oesterreich 5,200 Meilen) re. in hohem Grade begünstigt, und das Haupthinderniß, welches dem Handel in den verschiedenen Mauthlinien und Zollsystemen früher hin- dernd entgegentrat, ist bereits gefallen. Ter Zollverein*), welcher 1634 von Preußen ins Leben gerufen wurde und anfangs nur wenige Staaten umfaßte, dehnt sich nach und nach über alle deutschen Länder aus und hat bereits eine Uebereinkunft mit den gesammten österreichischen Landen abge- schlossen, wornach in Aussicht steht, daß wenigstens in Zoll- und Handels- sachen, in Münz, Maaß und Gewicht Deutschland baldigst eine Einheit erhalten wird, welche es in andern Verhältnissen bisher nicht erlangen konnte. Preußische Silbergroschen gelten gegenwärtig im gewöhnlichen Ver- kehr in Süddeutschland so wenig, wie österreichische Münzscheine am Rhein und Main. Betrachten wir schließlich noch, was Deutschlaud auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft leistet, so werden wir finden, daß es auch hierin andern Ländern nicht nachsteht. Die Franzosen und Engländer geste- hen selbst mit Recht ein, daß das deutsche Volksschulwesen weit über den: ihrigen stehe. Wie viele Tausende giebt es noch in Paris und London, welche weder lesen noch schreiben können, welche nie die Wohlthaten des Unterrichts gekostet und eine Erziehung Seitens der Schule genossen haben. Während in Frankreich noch nahe an 10,000 Gemeinden obne Schulen sind und nicht die Hälfte der des Schulbesuchs fähigen Kinder den Unterricht besucht, ist in Deutschland jedes Kind mit dem siebenten Jahre schulpflichtig, *) Die vorzüglichsten Grundlagen des Zollvereins sind die Freiheit des Ver- kehrs zwischen den Staaten des Vereins, die Ausstellung eines gemeinschaftlichen Tarifs und die Theilung der reinen Einkünfte nach dem Maßstabe der Volksmenge des betheiligten Landes.

10. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 98

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 98 — Frei steht es unter dem himmlischen Bogen, Es reicht in die Wolken, es netzt sich im Meer. Nicht eitle Prahlsucht hat es getürmet, Es dienet zum Heil, es rettet und schirmet; Seinesgleichen ist nicht auf Erden bekannt, Und doch ist's ein Werk von Menschenhand. In neuerer Zeit beginnen die Chinesen nun ihre Abgeschlossen- heit und Abneigung gegen alles Fremde mehr und mehr aufzu- geben. Binnenverkehr und Binnenhandel waren immer schon sehr lebhaft. Letzterer wurde freilich immer etwas durch die will- kürlichen Zölle der Mandarinen in seiner weiteren Entwickelung gehindert. Aber der Außenhandel hebt sich zusehends, seit im Laufe der letzten Jahrzehnte eine ganze Anzahl von Hafenplätzen (Vertragshäfen) dem Verkehr und Handel mit den Fremden frei- gegeben wurden. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Kanton der einzige Ausfuhrhafen, und der Handel der Ausländer war auch hier noch außerordentlich erschwert. Auch sonst ist in der Entwickelung des chinesischen Volkes jetzt manche Wendung zum Besseren zu erkennen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß der Blick auf die in ihrer Kultur ausnahmsweise schnell vorgeschrittenen Japaner (Kampf derjapaner mit den Russen, Port Arthur 1904—1905) die Chinesen mit veranlaßt hat, aus ihrer törichten Reserve mehr und mehr herauszutreten und zuerkennen, daß sie keine rechte Veran- lassung haben, den „fremden Teufeln" mit Haß und Verachtung entgegenzutreten. So senden sie heute auch schon Studienkommissionen und Offiziere nach Europa (Deutschland), damit diese nach ihrer Rückkehr die entsprechenden Verhältnisse und Erfahrungen im eigenen Lande nutzbar machen können. Schulen und Universitäten werden vereinzelt schon nach europäischem Muster eingerichtet. Europäische Lehrer helfen den Unterricht in diesen Anstalten reformieren. Telegraph und Telephon finden Eingang nach europäischer Art. Eisenbahnen werden gebaut. Die Bedrückung des niederen Volkes durch die Mandarinen sowie deren Bestech- lichkeit sucht man zu beseitigen. Auch ist man schon mit dem Ge- danken umgegangen, die Regierungsform neuzeitlich — den Kultur- staaten entsprechend — zu gestalten. Dem Opiumlaster soll mit aller Strenge gewehrt werden u. a. m. Und überall, wo wir an größeren Plätzen unseres Vaterlandes Chinesen begegnen, da sind sie vielfach schon äußerlich europäisch zugestutzt. Selbst der ominöse Zopf ist zumeist der Schere gewichen, und auch euro- päischer Sauberkeit scheinen sie schon zugänglicher zu sein. Und dennoch wird der Haß wohl nie ganz verstummen. Erst höhere Stufen der Religion und der allgemeinen Bildung können ihn völlig dämpfen. Was bis jetzt auf dem Wege vorwärts geschehen ist, ent-
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